Abstract

«Bete UND ARBEITE»! Die Klöster sind seit Jahrhunderten neben Stätten des Gebets auch Horte der Wissenschaft, des Lehrens und Lernens; dafür ist das Kloster Engelberg geradezu ein Paradebeispiel. Immer wieder gab es aber auch Mönche, die ausserhalb dieser klassischen Tätigkeitsfelder Hervorragendes leisteten. Eine Aufzählung würde jenen Unrecht tun, deren Werke im Verborgenen blühten. In diesem Vortrag wird daher das Lebenswerk von Pater Bonaventura Thürlemann exemplarisch und stellvertretend für die ungezählten Mönche, die auf wissenschaftlicher und kultureller Ebene Unschätzbares geleistet haben.

Nach dem Abschluss des Theologiestudiums nahm P. Bonaventura an der Universität Fribourg das Studium der Mathematik und der Physik in Angriff. Schon in seiner Disseration entwickelte er ein revolutionäres Verfahren für die Durchflussmessung von Flüssigkeiten, das in der Industrie grosse Beachtung und Verbreitung fand. Weitere Erfindungen folgten. Das Erscheinen der ersten programmierbaren Taschenrechner löste einen weiteren Kreativitätsschub aus. Unter Anderen entwickelte er das wohl erste Programm zur Berechnung von Sonnenuhren, nicht nur für die die historische wahre Ortszeit sondern auch für die viel schwieriger zu berechnende moderne mittlere Zonenzeit.